Happy Landing in Cuba - Zwar hatte unser Zug nach Zürich eine Lokstörung und der Anschlussflug in Frankfurt eine gute Stunde Verspätung, dafür konnten wir für einen kleinen Aufpreis in die Premiumklasse upgraden und haben die 11 Stunden superbequem überstanden. Nach der Ankunft im Hotel Terral am Malecón genossen wir bereits den ersten Mojito an der Hotelbar als Bettmümpfeli.
Am nächsten Morgen schlenderten wir am Malecón entlang zum Prado. Auf dieser Strecke bekamen wir bereits die ersten Eindrücke der krassen Gegensätze von den Zuständen der Gebäude. Eines zerfällt und das direkte Nachbarhaus - Wand an Wand - ist frisch renoviert. Am Prado erlebten wir auch schon unsere erste kubanische Lektion. Weiter zogen wir durch die Strassen von Havanna, die Augen immer am Boden, denn man läuft gefährlich - plötzlich fehlt ein Gullydeckel oder die Strasse ist einfach sonst eingebrochen.
Die ganze Zeit wird man angesprochen - Taxi my friend - where are you from - I have the best city tour for you - Taxi mit Kutsche one hour - very cheap my friend - So kam es, dass uns die Stadt schon am frühen Nachmittag fast ablöschte. Gute Musik und leckeres Essen im Café Paris im Obispo gaben uns dann wieder Energie für eine weitere Runde durch die Stadt.
Am Morgen konnten wir unser "Jeepli" abholen und haben die Stadt ohne uns zu verfahren in Richtung Pinar del Rio verlassen. Wobei wir ohne unser Navi auf dem Handy wohl keine Chance gehabt hätten. Auf der Autopista - Löcher, Fussgänger, Pferde, Kühe, Velofahrer - mit allem muss man hier rechnen - sollte man aus Sicherheitsgründen die Höchstgeschwindigkeit (100) nie erreichen.
In Soroa hat uns der Zufall zu unserem ersten Casa Particular von Andrea und Rey geführt. Eine herzliche Familie mit ausgezeichneten Kochkünsten. Am Nachmittag fuhren wir über eine kriminelle Waldstrasse nach Las Terrazas am Rio San Juan, wo wir nach einem Spaziergang ein Bucanero am See probierten.
Zurück in Soroa besichtigten wir noch den riesigen Orchideengarten und genossen die idyllische Aussicht vom Castillo de las nubes bei einem Aperöli.
Bevor wir uns am nächsten Morgen auf den Weg Richtung Viñales machten, wanderten wir auf den Mirador de Soroa (Aussichtspunkt). Dies hat sich nicht wirklich gelohnt, da die Aussicht vom Castillo de las nubes fast genau so marvillosa war.
In Viñales mussten wir kein Casa suchen, denn Rey & Andrea haben uns bereits ein Top Casa reserviert. Trotz dieses Glücks, war die Fahrt dorthin eine Tortur: Beschiss an der Tankstelle, falsche aggressive Polizisten, welche uns Beifahrer aufzwingen wollten sowie verwirrende Handzeichen von Einheimischen, brachten uns zur Weissglut. Erst im sicheren Garten bei Diana konnten wir unsere Nerven wieder entspannen.
Später besuchten wir die Höhle Cueva del indio, wo wir einen Zuckerrohrdrink zur Erfrischung erhielten, und kühlten uns im Swimmingpool vom Hotel Los Jasminez ab.
Für den nächsten Tag organisierte Diana uns einen persönlichen Führer. Wir lernten auf einer 10km Wanderung bei 35Grad alles über den Tabakanbau und andere wichtige Pflanzen in diesem Tal. Die Highlights waren eine frisch gedrehte Zigarre bei einem Tabakbauern und die Abkühlung in einem Höhlensee. Da wir uns bei Diana so wohl gefühlt haben, verlängerten wir noch eine Nacht und spannten am nächsten Tag am Playa Jutia an der Nordküste aus.
In einem Schnuuz fuhren wir mit unserm Jeepli die 400 km zur Halbinsel Zapata wo uns Diana in Playa Larga schon ein Casa reserviert hatte. Dort angekommen hatten wir zuerst den Eindruck in einem Slumsquartier gestrandet zu sein. Eine Bruchbude an der anderen, bis wir dann doch noch das schöne Casa el paraiso gefunden haben. Beim Bezug des Zimmers staunten wir, da wir gleich ein ganzes Haus für uns bekamen, nicht nur ein Zimmer - die Inhaber sind wohl die reichsten dieses Viertels.
Nach einem kurzen Orientierungsspaziergang haben wir uns in einer schäbigen, mottigen, eckligen Bar einen Cuba Libre bestellt, welcher mehr Cuba als Libre war. Dafür mussten wir uns wegen der Mixtur keine Sorge um die Hygiene machen..
Am nächsten Tag wollten wir ursprünglich eine Wander- und Bootstour im Sumpfgebiet machen, doch da die Vögel ausgeflogen sind, wurde uns ein Schnorchelausflug empfohlen. Bis dahin wussten wir nicht, dass die Schweinebucht sehr bekannt ist für Taucher und Schnorchler. Nebst den traumhaften Schnorchelbuchten war das Highlight des Tages auch die Hinfahrt in einem alten amerikanischen Schulbus und das Wort des Tages war "snorkeling" weil es dieses Wort im Spanischen gar nicht gibt.
Am dritten Tag fuhren wir nach Playa Girón und besuchten das dortige Museum der Schweinebuchtinvation. Danach gings direkt weiter nach Cienfuegos.
Auf dem Weg nach Cienfuegos konnten wir ca. 30km auf einer schönen neu asphaltierten Strasse fahren, fast wie zuhause. In Cienfuegos begrüssten uns Raya und Zunilda in ihrem schönen Haus direkt am Meer mit einem Willkommensdrink. Mit einem Bici-Taxi (Velo mit Sitzbank und Dach) liessen wir uns in die Innenstadt zum Plaza José Marti fahren. Den Preis haben wir von 4 auf 3 Franken runtergehandelt, hatten aber ein schlechtes Gewissen, als wir realisiert haben, welchen Krampf er 20 Minuten auf sich nehmen musste.
Die Provinz Cienfuegos ist uns im Gegensatz zu allem was wir bis dato gesehen hatten als sehr fortschrittlich erschienen. Die Stadt ist sehr angenehm, man wird nicht ständig belästigt, sondern kann einfach mal durch die Strasse schlendern und sich umschauen. Sehr symphatisch.
Schon bald knurrte der Magen. Zur Abwechslung von der kubanischen Küche wagten wir einen Besuch in einer Pizzeria. Beim bestellen haben wir gemerkt, dass die Zutaten als Beilagen aufgetischt würden. Dank unserer Erklärung, dass diese mitgebacken werden müssen, war die Pizza dann ganz passabel und ok.
Dafür wurden wir am Abend kulinarisch verwöhnt. Das erste Mal gab es ein Aperosnack, zweitens gab es Mal keine Frijolessuppe sondern eine leckere Gemüsesuppe und das Reis war nicht einfach nur weiss sondern gelblich knusprig gebraten, dazu einen spanischen Weisswein, 1A.
Da wir in Trinidad eine Reservation im Casa Margely hatten, durften wir direkt mit dem Auto in den abgesperrten historischen Bereich der Stadt fahren. Weil auch dieses Casa von Diana empfohlen wurde, freuten wir uns auf ein weiteres schönes Zimmer, erschracken dann aber, als wir sahen, wie altmodisch und verstaubt diese alte Schlosserei eingerichtet war.
Während der Stadtbesichtigung buchten wir uns noch eine geführte Tour in die Berge der Guamuhaya für den nächsten Tag. Unser Guide hatte sich die deutsche Sprache im Selbststudium beigebracht, was für uns natürlich ein völlig ungewohnter Luxus war. Er führte uns auf einen Aussichtspunkt, in die Kaffeewälder, zu einem Wasserfall und einem Bergsee wo wir baden konnten, zudem zu einem Kaffeemuseum, wo wir eine Degustation genossen.
Nach einer erfrischenden Dusche zurück in Trinidad ging es ab aufs Parkett. Eine Lektion Salsatanz im Casa de la musica mit einem Schuss Rum für die Schweizer Hüften.. und schon ging es rund.. un dos tres.. cinqo sei siete..
Selbstverständlich machten wir auch noch einen Badeabstecher an den nahe gelegenen Playa Ancón. Nur empfehlenswert mit Badeschuhen, denn im Wasser hat es keinen Sand sondern eine Art Reef und Steff ist schon nach 2 Minuten in einen Seeigel getrampt. Aber Rum hilft in solchen Situationen immer :o)
Zurück in Havanna fuhren wir direkt zum Hotel Terral um zu fragen, ob sie Platz hätten für uns. Natürlich hatten sie nur noch die teuerste Suite frei, welche wir uns nicht leisten wollten. So hat uns die nette Dame an der Reception ein Casa am Plaza Vieja reserviert, welches uns Coni empfohlen hat. Die Häuser links und rechts davon sind eingestürzt, dennoch haben wir uns in diesem schönen Zimmer mit der wohl besten Dusche Cubas sicher gefühlt.
Auf Empfehlung des Hauses gingen wir im Restaurant Los Nardos Nachtessen, wo eine abwechslungsreiche Karte aufliegt und man was fürs Geld bekommt.
Unser letzte Tag in Havanna hätte ein Museumstag werden sollen. Es sollte aber nicht. Das Museo de la Musica war wegen Einbruchgefahr geschlossen, das Casa de Café war wegen Leitungsarbeiten geschlossen, der Kunsthandwerkpalast hat sich als teuren Luxusshuppen entpuppt und beim Museo de Ron hat uns dann der Eintrittspreis in die Flucht gejagt.
So beendeten wir den letzten Tag in Kuba mit einem leckeren Essen in einer alten Druckerei "La Imprenta".
Die Musik die unsere Ferien prägte:
Auto
Geld
Internet
Musik
Sicherheit
Zigarren
Zigarren nie auf der Strasse kaufen. Selbst wenn die Leute noch so nett sind und euch fast leidtun, sie verkaufen euch keine echten Zigarren. Alle grossen Hotels haben einen Caracol-Shop, dort erhält man die Originale.
Casa Particular
Paladar
Sprache
Erwartungen
Gute Reise! Bien Viaje!